freie zeit, freie fahrt

heute spaziere ich zug. wie lange habe das schon nicht mehr gemacht? lange. und wie lange werde ich das noch machen „können“? nicht lange. und deswegen fahre ich eben. und weil ich sowieso nicht nach hause will.

privileg zeit & geld

wenn ich es mir aussuchen könnte, hätte ich gerne einen balkon. mit pflanzen, ein klein bisschen aussicht und schatten. die füße mögen es nicht warm, sondern angenehm kühl, genauso wie der restliche körper. im winter, wenn es wirklich kalt wird, wäre ein wintergarten nett, wo zitronenmelisse und kumquat wächst und es angenehm warm ist. da sitze ich dann, trinke wasser mit geschmack und schreibe weitere fenstergeschichten.

frei mit e

heute habe ich frei. aber eigentlich wollte ich schreiben: heute hab ich frei. aber das hab ohne das e fühlt sich so… jung an. nicht… erwachsen. und ich kann sagen, wenn man nach dem alter geht, bin ich erwachsen. ich habe zwar überhaupt keine ahnung, was erwachsen heißt und wann das genau anfangen soll, aber ich sage, ich fühle mich so frei – vor allem wenn es ja um den freien tag, die freiheit am tag, geht – und schreibe hab ohne e.

loben und schimpfen

der hund hat gebellt und ich weiß, ich muss ihn sofort loben, auch wenn es für die spaziergeher*innen* als unhöflich empfungen werden kann, wenn von links ein welpe bellt und von rechts ein “braaav” in lieblicher stimme kommt.

ich will eiswürfel holen und finde bloß großes chaos. nichts ist so wie es sich gehört. wie ich es gehören mag. wie es mir gehört. und möchte am liebsten gleich schimpfen. heute aber ist ein guter tag, der hund hat zum ersten mal gebellt!, und da ist schimpfen einfach nicht drin.

nix ist wurscht

ich suche einen neuen alltag, weil mich der alte in den wahnsinn treibt. ich suche einen neuen alltag, aber nicht à la kurz und à la es wird nie wieder so sein wie vorher. sondern, ich suche einen neuen alltag ganz ohne abhängigkeit nach liebe und aufmerksamkeit. ein bisschen wie vorher darf es aber schon auch sein.

der kopf ist groß, der tag ist kurz

während ich im bett liege und nicht einschlafen kann, kommen mir urplötzlich die großen gedanken. konzepte, die richtig erfolgreich werden, projekte, die voller erfüllung übergehen und viel viel machen machen machen. und dann. schlafe ich ein.

side b(e)

ich betrete fremden grund. nicht nur betrete ich ihn, sondern gehe auch noch que(e)rwaldein. ich überlege, wie man „que(e)rwaldein“ auf englisch übersetzen könnte… aber wem soll ich das auf englisch erzählen? ich mache das ja für mich! und ich verstehe ohnehin deutsch. zum glück.

side a

sie ist auf meinem grund. sie ist dort nicht nur, sie liegt. während sie dort liegt und entspannt, hat sie sogar ihre schuhe ausgezogen. zum glück. denn dann kann sie nicht davonlaufen, wenn ich sie schnappen will.

oder, ich habe ihre schuhe.