fastentag mit datteln

während feist in meinem ohr schallt & der tgv durch frankreich schneit,
trinke ich billigen, schwarzen filkerkaffee vom bahnhof.
ich sehe zu wenig wald & nutze die zeit & organisiere meine cloud gescheit,

ich liebe billigen, schwarzen filterkaffee.
egal ob vom bahnhof, vom campingplatz oder am festivalgelände.
— manchmal waren es auch schon fkk strände.
ich mag den faden abgang, stehe auf die brühige farbe.

der tgv verlässt das wolkenkleid und stürmt in den sonnenschein.
zum glück bleibt das nachspiel am gaumen hängen
und wird abgelöst von wein in rauen mengen.

minusgrade

die ständige kälte & die unmöglichkeit des stundenlangen sitzenbleibens erinnern mich an spitzbergen. die schönheit liegt vor dir, doch die kriechende kälte trübt das vergnügen.

in gemeinschaft

am anreisetag nach der ersten sauna sind wir müde und trotzdem fokussiert. streberinnenhaft schlagen wir zuerst die lieblingslektüren auf, nach spätestens zehn seiten fällt die letzte in den schlaf.

das ganze hat sicherlich keine zehn minuten gedauert – um bei der selben zahl zu bleiben.

liebeslied

der viel zu schöne auf der bühne singt über die großen gefühle und die frauen um mich herum flippen aus. ich bin genervt von der aufregung und träume mich in reisen, die etwas ferner liegen.

thymiantee, herrje

der schnee ist zum greifen nahe und streichelt die seele, genau wie das lauwarme kräuterige gesöff mit höchsten heilwirkungen. wenn ich zuhause angekommen bin, wird es mir noch besser gehen.

vertrauensverlust

nach drei jahren gehen wir nun zum ersten mal leine in hand den kulmberberg hoch & genießen die weite. die strommasten & der trockene wind erinnern mich an argentinien & mein fernweh wird noch größer.

mit dem klimaticket ist das alles kein problem

nach schnapsen mit zirbenschnaps & dem liebesrausch mit feist, passierte genau das, was ich nicht wollte: die schallplatte im zug vergessen. die welt & die bahngesellschaft sind glücklicherweise gut zu mir & geben sie mir unversehrt wieder zurück.