bräunen im winter

ich liege halbnackt in der prallen sonne. neben mir stehen dünne sträucher – ohne grün, ohne bunt – und schützen mich nicht vor fremden blicken. ich kann so schon nicht gut schätzen, aber ohne brille noch weniger, ob mich die wandernden menschen beobachten oder nicht. ich hoffe nicht. trotzdem wundert es mich, dass zwei unter 5-menschen-nicht-gruppierungen seit einigen minuten bloß herum stehen und in meine richtung schauen.

unter dreißig

der gute mix hat seine arbeit getan. zuhause, unterwegs und auch im stern. vor allem im stern. heute macht er seine arbeit in der selbstisolation. (hoffentlich bald wieder unter mehr menschen.)

spring rein

die zeit ist schön und trotzdem nervt mich alles. nicht alles, aber ganz ganz viel viel. teilweise unbegründet, teilweise eh dieselbe leier. von immer. und heute und jetzt, da nervt mich nix. ist auch mal angenehm.

warten auf erdbeersaft und pizza

ich habe gelernt, meine finger abzuzählen. ich habe gelernt, nicht durch die nase atmen zu können, wenn ich sie zuhalte. heute vormittag, obwohl ich bald aufstehen und „produktiv“ sein wollte, habe ich gelernt, im schlaf die finger nicht richtig abzählen zu können. ich habe gelernt, durch die nase atmen zu können, wenn ich sie zuhalte. „produktiv“ bin ich dafür etwas später. vielleicht.

und ich warte immer noch

sie redet mit ihrem kabel und es scheint wichtig zu sein. sie lacht, sie redet viel und meine fantasie ist sich sicher. sie wartet nicht. sie muss nur schnell etwas klären. etwas erzählen, bevor sie weiter fährt. dann aber – schon längst aus meiner fantasie verschwunden – radelt ein blonder langhaar und bremst direkt vor ihr ab. und sie fahren zum bruiksloterweg.

kaffee ohne regenwasser

während der eine mann mit dem anderen mann männer* und frauen* von seite zu seite hievt, schaukeln andere. die (ich hoffe hier nicht auch nur männer) wünschen, dass die dunkle wolke ihnen zur abwechslung keinen regen schenkt. und ich hoffe es auch.

kein rüssel und kein schwanz

es sind viele leute und sie wollen alle in dieselbe richtung. noch bevor die letzte person schlusslichtet, kommen wieder viele leute und sie wollen alle in dieandre richtung. diesmal sieht es nicht so voll aus.

halb schatten / halb sonne

sie sind rasiert und haben breite schultern. sie sind männer und alle merken es. im wasser reden sie über gestern und am land über altbauwohnungen in wien. im halbwasser klopfen sie sich auf die schulter und bauchpinseln sich. wenn mich jemand fragt, heißen sie etienne, augustus & aurol cosinus.

jede straße, jede straße

ich frage nach der gehzeit. aber nicht, weil ich es unbedingt wissen wollte oder mir die unwissenheit den magen auf den kopf stellt. nein. sondern nur, weil ich es als unhöflich empfunden hätte, jemand anderes zu fragen. das darauffolgende mikrogrespräch ist lang und sie erzählt mir genau die dinge, dich ich mich zuvor gefragt habe. und: fünfzehn minuten.