seitdem eine kopfhörertragende frau von der straßenbahn ermordet wurde, habe ich mich entschieden, kopfhörerlos fahrrad zu fahren. es ist schön. es ist leise, ich kann bewusst atmen, nach vorne schauen und immer wieder von schönen mikroausschnitten aus autoradios überrascht werden. nicht ganz klar ist mir jedoch, wann ich jetzt mein kopfhörertragendes kopfkino ausleben soll, damit die realität ertragbar ist…
my bfriend went to portugal
es war eine scheiß zeit. es waren scheiß gedanken. mein hirn ist explodiert und alles hat sich auf den kopf gestellt. da hilft nur liebe menschen besuchen, die zuhören und reden können. und die liebe katja meinte, verarbeite den schmerz doch künstlerisch.
and all i got was this lousy text
und ich warte immer noch
sie redet mit ihrem kabel und es scheint wichtig zu sein. sie lacht, sie redet viel und meine fantasie ist sich sicher. sie wartet nicht. sie muss nur schnell etwas klären. etwas erzählen, bevor sie weiter fährt. dann aber – schon längst aus meiner fantasie verschwunden – radelt ein blonder langhaar und bremst direkt vor ihr ab. und sie fahren zum bruiksloterweg.
kaffee ohne regenwasser
während der eine mann mit dem anderen mann männer* und frauen* von seite zu seite hievt, schaukeln andere. die (ich hoffe hier nicht auch nur männer) wünschen, dass die dunkle wolke ihnen zur abwechslung keinen regen schenkt. und ich hoffe es auch.
kein rüssel und kein schwanz
es sind viele leute und sie wollen alle in dieselbe richtung. noch bevor die letzte person schlusslichtet, kommen wieder viele leute und sie wollen alle in dieandre richtung. diesmal sieht es nicht so voll aus.
es brennt nicht. es erlischt nicht
sie fahren nicht weit, aber anders geht es mit dem rad eben nicht. wasser hat andere physik und das fahrrad auch.
strahlender engel
manchmal verstehe ich gar nichts und dann wieder zu viel. zu laut. zu sehr. und wenn du das meine gedachte aussprichst, ärgere ich mich, es bei mir gelassen zu haben. das liegt nicht am frau sein, das liegt nicht am mensch. das liegt am charakter.
du vollarsch.
der stern brennt
es ist keine mietzekatze und es passiert in keinem berliner club, den ich nicht kenne und mich schon gar nicht erst defür anstellen möchte. es ist die fantasie, der traum & das mögliche in der zukunft. im jetzt. im morgen. bald werde ich es wissen. oder eben auch nicht. aber jetzt spüre ich es, ob es da sein wird, oder nicht.
halb schatten / halb sonne
sie sind rasiert und haben breite schultern. sie sind männer und alle merken es. im wasser reden sie über gestern und am land über altbauwohnungen in wien. im halbwasser klopfen sie sich auf die schulter und bauchpinseln sich. wenn mich jemand fragt, heißen sie etienne, augustus & aurol cosinus.
jede straße, jede straße
ich frage nach der gehzeit. aber nicht, weil ich es unbedingt wissen wollte oder mir die unwissenheit den magen auf den kopf stellt. nein. sondern nur, weil ich es als unhöflich empfunden hätte, jemand anderes zu fragen. das darauffolgende mikrogrespräch ist lang und sie erzählt mir genau die dinge, dich ich mich zuvor gefragt habe. und: fünfzehn minuten.